Dieses Projekt einer Wohnüberbauung in Zürich basiert auf einem vergangenen Wettbewerbsbeitrag. Das Gebäude beinhaltet 200 Wohneinheiten und einen Laden mit Café. Unter Beibehaltung der städtebaulichen Lösung und den Wohnungsgrundrissen wird die Fassade mit Hilfe von Catia neu entwickelt. Diese soll situativ auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die sich aus Aufgabenstellung und Ort ergeben, reagieren.

Das Grundstück befindet sich mit seiner Süd- und Westseite an zwei sehr befahrenen Strassen, die eine hohe Lärmbelastung darstellen. Im Norden grenzt das Gebiet an eine ruhige Strasse und im Osten steht ein 10-geschossiger Wohnturm. Das Gebäude nimmt den alten Blockrand in seiner Form auf und umspannt dadurch einen grosszügigen und durchgrünten Innenhof. Damit die Wohnungen sowohl von den besseren Lichtverhältnissen an der Lärmseite als auch von dem ruhigen Innenhof profitieren können wurden Grundrisse im Prinzip des Durchwohnens entworfen.

Lageplan

Jede Wohnung hat abhängig ihrer Lage eine Loggia oder einen Balkon als Aussenraum. Die Wohn- und Schlafräume an den Lärmseiten ordnen sich um eine Loggia herum an. Die Wohnbereiche am ruhigen Innenhof gelegen öffnen sich über einen Balkon. Die nördliche Wohnzeile hat ausschliesslich Südbalkone zum Hof. Je nach Lage und Art der Nutzung differnzieren sich die Öffnungen in Grösse und Tiefe. Dadurch wird die Fassade zum Übersetzer von Innenraum und Umgebung.

Erdgeschoss

1./2. Obergeschoss

Die Grundrisse werden in Rhino eingelesen und mit Hilfe eines Rhinoscriptes wird die Fassade abgewickelt. Die Fassade wird in verschieden grosse Elemente aufgeteilt, die in ihre Dimension die dahinter liegende Raumeinheit wiedergibt. Ein weiteres Script schreibt die Koordinaten aus der gerasterten, abgewickelten Fassade in ein XML-File.

Der Grundrahmen des Elementes in Catia lässt sich über vier Eckpunkte auf der xy-Achse steuern. Alle weiteren Linien und Punkte werden in Verhältnis zu diesem Rahmen gesetzt. Durch diese Abhängkeiten lassen sich die rechteckigen Formen beliebig verzerren.

Diese vielfältigen innen- und aussenräumlichen Anforderungen erfordern mehrere Fassadenelemente. Fenster, Loggien, Balkone und reine Glaselemente für den Laden. Die Elemente haben eine nach innen geknickte Oberfläche. Durch Steuerung der Parameter können somit auch die Fensterelemente auf die Lärmbelastung reagieren, in dem die Fensterscheibe unterschiedlich tief im Rahmen liegen kann. Weitere Parameter regeln die Grössen und Lage der Fensteröffnungen.

Fassadenelement Fenster

Fassadenelement Balkon

Fassadenelement Loggia

Fenster- Balkon- Loggia

Bitmaps sind die Steuerungstools der Parameter. Für jeden Parameter gibt es ein Bitmap in unterschiedlichen Graustufen. Weiss steht für den maximalen Wert(1) und Schwarz für den minimalen Wert(0) des Parameters.

P1:Fensterrahmen_oben- P2:Fensterrahmen_unten- P3:Fensterrahmen_breite- P4:Fensterramen_tiefe

Über ein Interface von Eclipse werden die XML-files und die Bitmaps jeweils mit dem passenden Fassadenelement von Catia geladen. Die geschriebenen Scripte können nun in Catia zu einer ganzen Fassade zusammengesetzt werden.